Verlage sperren ihre Websites bei eingeschaltetem Adblocker
Adblocker sind ein Ärgernis für Verlage. Durch die Verwendung von Adblockern entgehen den Verlagen die notwendigen Werbeeinnahmen, die die Verlage für die Aufrechterhaltung ihres redaktionellen Web-Contents benötigen.
Adblocker sind eine existenzielle Bedrohung für Zeitschriften-Verlage. Bedingt durch den historischen Hintergrund des Mediums Internet galt lange Zeit die Devise ‚Alles ist kostenlos und jederzeit verfügbar‘. Diese Einstellung ist grundsätzlich richtig. Allerdings trägt genau diese Konsumentenhaltung nachträglich zur kulturellen Diversität der Medienlandschaft bei.
Printmedien der Zeitschriftenverlage finanzieren sich hauptsächlich durch Werbemaßnahmen, wie Anzeigen und Beilagen (Prospekte etc.). Die, in der Regel, technisch und finanziell sehr aufwändigen Websites der Zeitschriftenverlage sind heutzutage ein unbedingt notwendiges Angebot für die Leser und Abonnenten. Finanziert wird dieses Zusatzangebot durch die Werbeeinblendungen, Werbevideos und Werbebanner.
Der Einsatz von Adblockern entzieht den Verlagen diese Einnahmequelle. Die Reaktion des Springer-Verlags (Bild.de) war unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nur konsequent und ist nur ein Beispiel für die Vorgehensweise der Zeitschriftenverlage.
Äußerungen von Nutzern, die sich durch eine Flut von Werbeeinblendungen, Vorschaltseiten und Pop-Ups gestört fühlen, kann man leicht nachvollziehen. Hier sind die Verlage in der Verantwortung ein ausgewogenes Maß zwischen Marketing und redaktionellem Content zu finden.
Andere Zeitschriften-Portale, wie z.B. The New York Times bieten ihren Lesern eine andere Möglichkeit:
- die Nutzung von Adblockern wird nicht mit Sperrung der Website sanktioniert
- der komplette Content ist verfügbar
- allerdings wird die Anzahl der im vollen Umfang lesbaren Artikel für den ‚Kostenlos-User‘ pro Monat beschränkt
- die ‚Kostenlos-Lesen-Funktion‘ ist durch Registrierung auf der NYT-Website erweiterbar
Welche Relevanz hat dies für Unternehmen, die ihre Websites ganz oder teilweise durch Werbebanner finanzieren?
- Fokussieren Sie Ihre Werbebanner ganz konkret auf Ihre Zielgruppe.
- Weniger ist in diesem Fall immer auch ein Mehr
- Streben Sie einen Dialog mit Ihren Website-Nutzern an (z.B. durch Registrierung oder ein Newsletter-Angebot)
- Reagieren Sie auf kritische Äußerungen Ihrer Website-Nutzer
- Bieten Sie auf Ihrer Website redaktionellen Content mit echter Relevanz und Mehrwert an
tl;dr
Adblocker sind ein Ärgernis für Verlage. Durch die Verwendung von Adblockern entgehen den Verlagen und Unternehmen die notwendigen Werbeeinnahmen, die die Anbieter für die Aufrechterhaltung ihres redaktionellen Web-Contents benötigen.